Kreditkarte: Sicherheit
Kreditkarten sind grundsätzlich ein sicheres Zahlungsmittel. Dennoch gelingt es Kriminellen immer wieder mit gefälschten oder gestohlenen Kreditkarten auf fremde Kosten einzukaufen oder sich Bargeld zu verschaffen. Diesem Kreditkartenbetrug können Karteninhaber jedoch einen Riegel vorschieben, wenn Sie die Tricks der Betrüger kennen und einige Sicherheitshinweise beachten.
Neben dem direkten Diebstahl der Karte ist die Fälschung und der Gebrauch von ausgespähten Kartendaten das größte Sicherheitsproblem. Die Kreditkartennummer, die Gültigkeitsdauer der Karte und die Unterschrift gibt ein Kreditkartennutzer überall dort preis, wo er per Karte zahlt. Schon der harmlose Tankstellenbeleg enthält bei Zahlung mit der Kreditkarte diese Daten. Nutzer sollten diese Belege daher niemals in den nächsten Mülleimer werfen. Kriminelle könnten nur darauf warten, diese Daten aufzusammeln und zu missbrauchen. Ein weiterer Trick ist das sogenannt „Skimming“. Hierbei werden mit technischer Hilfe, wie etwa manipulierter Zahlungsautomaten in Geschäften oder Bankautomaten, die im Magnetstreifen gespeicherten Information ausgelesen. Auch für das Ausspähen von PIN-Nummern werden die technischen Möglichkeiten genutzt. Gerade bei Zahlungen im Internet, wo ebenfalls die Kreditkartendaten weitergegeben werden, sollte unbedingt auf eine Verschlüsselung der übermittelten Daten, beispielsweise durch den SSL-Standard, geachtet werden. Zudem stellen Viren und Ausspähprogramme eine Gefahr da. Eine aktuelle Virenschutzsoftware und eine laufende Firewall sollten Voraussetzung für Internettransaktionen sein.
Was tun wenn die Kreditkarte gestohlen wurde, oder eine falsche Abbuchung vom Kreditkartenkonto festgestellt wird? Der erste und wichtigste Schritt ist, die Karte sperren zu lassen und so weitere Abbuchungen und betrügerische Einkäufe zu verhindern. Ist die Karte gestohlen worden und noch kein Schaden entstanden, so beschränkt sich der Ärger auf einige Anrufe und das Warten auf eine neue Karte mit neuen Daten. Für die Sperrung von Kreditkarten wurde ein zentraler Sperrnotruf unter 116 116 eingerichtet, an dem sich die meisten Karteninstitute beteiligen. Für EC-Karten gilt die Nummer 0180 502 10 21. MasterCard (0800 – 819 1040), VISA Card (0800 – 811 8440) und American Express (069 97971000) bieten ebenfalls Sperrnummern an. Auch die jeweiligen Banken verfügen meist über eine entsprechende Sperrhotline. Bei Anrufen aus dem Ausland nach Deutschland sollte die internationale Vorwal +49 und die jeweiligen internationalen Sperrnummern beachtet werden. Die genannten 0800-Nummern aber auch der zentrale Sperrnotruf sind aus dem Ausland nicht zu erreichen.
Ist ein Schaden durch einen Einkauf oder eine Abbuchung entstanden ist es wichtig innerhalb von 30 Tagen nach Erhalt der Kreditkartenabrechnung einen schriftlichen Widerspruch bei dem jeweiligen Kreditkarteninstitut einzulegen. Der Kunde ist dabei in einer komfortablen Position, denn die Beweispflicht liegt beim Kreditkarteninstitut oder dem jeweiligen Geschäft oder Internetshop, bei dem der Einkauf getätigt wurde. Nach dem schriftlichen Widerspruch muss üblicherweise ein Reklamationsfragebogen ausgefüllt werden. Bei zweifelhaften Belegen muss das Institut der Kreditkarte entweder die Zahlung mit einem Beleg, also einer Unterschrift, nachweisen oder das Geld umgehend zurückerstatten. Betrachtet man kostenlose Kreditkarten im Vergleich, so stellt man schnell fest, dass die gebührenfreien Karten hierbei genauso verfahren, wie die gebührenpflichtigen Plastikkarten.
Auf jeden Fall sollten vor Gebrauch der gratis Kreditkarte alle Auflagen, die das Kreditkarteninstitut mit Ihnen vertraglich vereinbart hat, beachtet werden. Auch das Kleingedruckte im Vertrag – insbesondere die Abschnitte zum Thema „Haftung“ und die verbundene Sorgfaltspflichten sollten aufmerksam gelesen und beachtet werden.